Identifikation |
Signatur: | VII.262. |
Signatur Archivplan: | VII.262. |
Titel: | Max Daetwyler (1886-1976), Friedensapostel. Briefe an Walter Fehlmann |
Entstehungszeitraum: | 1943 - 1945 |
Stufe: | Bestand |
Anzahl Schachteln: | 1 |
Laufmeter: | 0,10 |
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Kontext |
Name der Provenienzstelle: | Daetwyler, Max; Fehlmann, Walter Fehlmann, (Aargauer Kantonsbibliothek) |
Verwaltungsgeschichte/Biographische Angaben: | Max Daetwyler, geb. 07.09.1886, gest. 26.01.1976, von Unterentfelden. Sohn des Gottlieb, Hoteliers, und der Maria Pauline Indermühle, von Andelfingen. Verh. 1918 mit Klara Brechbühl, Tochter des Johann, von Lauperswil. Aus kinderreicher Familie, Schulen in Arbon, kaufmännische Lehre in Wattwil, Kellner in Rom, Paris und London, dann Gerant in Bern. Im August 1914 verweigerte Max Daetwyler den Fahneneid aus Protest gegen den Wahnsinn des Krieges, wurde psychiatrisch interniert und aus der Armee ausgeschlossen. Er lebte fortan für die Friedensförderung. In Bern gründete er eine Friedensarmee, deren Geldsammlungen behördlich behindert wurden. 1916-1918 wohnte er in Zürich: Eine von ihm und Max Rotter einberufene Kundgebung zur Beendigung des Krieges löste die Novemberunruhen von 1917 aus. Daetwyler trat von da an allein auf. Ab 1918 in Zumikon, verkaufte er unter Mithilfe seiner Frau eigene biologische Gartenbau- und Tierprodukte, Strickwaren und Broschüren. 1932 begann er mit neuen pazifistischen Aktionen: Friedensmärschen nach Genf (Begegnung mit Mahatma Gandhi) und Paris, Aktionen in Zürich und München. Im Zweiten Weltkrieg wurde die weisse Fahne zu seinem ständigen Requisit. Nach dem Tod seiner Frau (1959) trat Max Daetwyler in den Machtzentren und Krisenherden der Welt für den Weltfrieden und die Abrüstung ein, so in West- und Ost-Berlin, Moskau, Washington, Havanna, London, Kairo, Jerusalem und auch im Jura. Von den Regierenden wurde er aber nie empfangen. Detwylers Pazifismus basierte auf der unbedingten Anerkennung der christlischen Botschaft der Nächstenliebe; die Gewalt des Staates und die dadurch verursachten Kriege sah er in Widerspruch dazu. Diese Erkenntnis führte ihn zu konsequenter Gewaltlosigkeit, die er mit Humor und Witz vertrat. Wegen seiner Aktivitäten im In- und Ausland wiederholt verhaftet, psychiatrisiert und immer auch belächelt, wurde er als Friedensapostel mit der weissen Fahne zu einer Figur, deren Eigensinn zunehmend zur Auseinandersetzung anregte. (Markus Bürgi: Daetwyler, Max, in: Historisches Lexikon der Schweiz, Version vom 16.06.2011, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D13415.php) |
Bestandesgeschichte: | Der Bestand wurde von der Kantonsbibliothek Aargau mit Brief vom 04.05.2006 dem Stadtarchiv Zürich übergeben. Bis zum 09.05.2006 war unter dieser Signatur ein Seiden-Grieder-Kundenbuch 1942-1950 registriert. Umteilung ins Firmenarchiv Seiden-Grieder (Archivsignatur VII.409.). |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Zwei Originalbriefe des Friedensapostels Max Daetwyler an Walter Fehlmann (geb. 1921), dat. 16.08.1943 und 09.01.1945. Es liegen zwei vervielfältigte Aufrufe bei: "Aufruf zur Gründung eines permanenten neutralen Weltfriedenskongresse" (01.04.1943); "Aufruf Nr. 2 des Permanenten Neutralen Weltfriedenskongresses Zürich" (08.04.1943), dazu die gedruckten Statuten vom 01.04.1943. Dem Bestand liegen 5 Fotografien von Arthur Baumann aus dem Jahr 1951 bei. |
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.2025 |
Erforderliche Bewilligung: | Archivar/-in |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | gemäss gesetzlichen Vorgaben |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://amsquery.stadt-zuerich.ch/detail.aspx?ID=11655 |
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