VII.331. Theater am Central. Archiv, 1910-2004 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Identifikation

Signatur:VII.331.
Signatur Archivplan:VII.331.
Titel:Theater am Central. Archiv
Entstehungszeitraum:1910 - 2004
Stufe:Bestand
Anzahl Schachteln:9
Laufmeter:0,90

Kontext

Name der Provenienzstelle:Brotschi, Livia
Verwaltungsgeschichte/Biographische Angaben:Theater am Central, Zürich ZH: Kammerspieltheater, Sprechtheater, Eigenproduktionen mit festem Ensemble
Im Neubau an der Ecke Zähringerstrasse 44/Seilergraben 69 wurde am 12.10.1951 mit Savoirs "Blaubarts achte Frau" das T. eröffnet (Regie: Rolf Kutschera, mit Susanne von Almassy, Erik Frey, Wilfried Scheitlin). Eigentümerin des Theaters war die Splendid AG von Giovanni Zamboni, einziger Aktionär sowie Architekt des Gebäudes. Als künstlerischen Direktor engagierte Zamboni Albert Pulmann. Das T. besass ein kleines Ensemble von fünf bis acht Personen (darunter Franz Dehler, Hedda Ippen, Eugen Jensen, Alice Lach, Erhard Siedel), für die Hauptrollen wurden bekannte Gäste engagiert (etwa Blanche Aubry, Leopold Biberti, Ellen Schwanneke, O. E. Hasse, Heinz Rühmann, Ellen Widmann, Lutz Altschul), zudem begannen Schweizer Schauspieler wie Ella Büchi, Walo Lüönd und Walter Roderer ihre Karrieren am T. In durchschnittlich vier- bis fünfwöchigen En-suite-Serien wurden vor allem gehobene Boulevardkomödien und Konversationsstücke aufgeführt, unter anderem von Wilde ("Ein idealer Gatte"), Coward ("Quadrille"), Sauvajon ("Bezaubernde Julia"), Bahr ("Das Konzert", Regie: Siedel), Maugham ("Viktoria", Regie: Scheitlin, mit Sylvia Lydi), Hopwood ("Der Mustergatte" mit Roderer), Guitry und Roussin. Auf Grund künstlerischer Differenzen übernahm Zamboni 1952 selbst die Direktion, womit vereinzelt literarisch anspruchsvollere Stücke berücksichtigt wurden, wie 1955 John Steinbecks "Von Mäusen und Menschen" (Regie: Werner Düggelin, mit Max Haufler als Candy) und Raphaelsons "Hilda Crane" mit Maria Becker, beides grosse Erfolge. Diese Tendenz wurde mit der Übergabe der künstlerischen Leitung an Rainer Litten für die Saison 1957/58 noch verstärkt; in Littens Spielplan findet sich neben Cowards "Weekend" (Regie: Lukas Ammann) auch Ibsens "Nora" (Regie: Robert Freitag, mit Anne-Marie Blanc, Litten und Alfred Lohner). Da das T. keine Subventionen erhielt, war der Betrieb von Anfang an defizitär. Dieses Defizit vergrösserte sich zusehends durch die Verteuerung der Gagen. Nachdem Sanierungsbemühungen von privater Seite und die Einführung eines Abonnementsystems nichts geholfen hatten, entschloss sich Zamboni, das Theater im Mai 1958 zu schliessen und in ein Kino umzuwandeln. Nach geringfügigem Umbau wurde am 15.11.1958 das Kino Alba eröffnet. Spielstätte: Zähringerstrasse 44/Seilergraben 69, 8001 Zürich. Guckkastenbühne, sich zur Bühne hin verjüngender Zuschauerraum mit einem Rang. Platzkapazität: 353 ­Plätze. Bühne: zirka 7 m breit, 3,5 m hoch, 5 m tief.
(Quelle: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Bd. 3, S. 1837 f., Zürich 2005)
 

Deskriptoren

Einträge:  Theater (Sachbegriffe\K\Kulturelles)
  Baur, Edi (Personennamen\B)
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
VII.200. Schauspielhaus Zürich AG. Archiv, 1938-2000 (Bestand)

siehe auch:
VII.270. Edi Baur (1919-2009), Theaterproduzent und Theaterfotograf. Fotoarchiv, 1948-1986 (Bestand)
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:gemäss gesetzlichen Vorgaben
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://amsquery.stadt-zuerich.ch/detail.aspx?ID=11732
 
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