VII.551. Serpentverein. Archiv, 1992-2015 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Identifikation

Signatur:VII.551.
Signatur Archivplan:VII.551.
Titel:Serpentverein. Archiv
Entstehungszeitraum:1992 - 2015
Stufe:Bestand
Anzahl Schachteln:12
Laufmeter:1,20

Kontext

Name der Provenienzstelle:Serpentverein
Verwaltungsgeschichte/Biographische Angaben:Der Serpent ist ein altes Blasinstrument. Seine Form erinnert an eine Schlange. Das hat ihm den Namen gegeben. Am ehesten ist das Instrument mit einer Tuba vergleichbar. Leise gespielt hat er einen festen, aber sanften Klang. Bei mittlerer Lautstärke, produziert er einen robusten Klang der an eine Kreuzung zwischen Fagott und Tuba erinnert. Laut gespielt erzeugt er Geräusche die an wilde Tiere erinnern. Dieses Instrument stand Pate für den Namen des Serpentvereins.

Gegründet wurde der Serpentverein 1992 von den Musikerinnen Ruth Bieri, Eleonora Gamber und Franziska Pia Strub mit dem Ziel, eine Musikschule von Frauen für Frauen aufzubauen. Das Projekt ist in Europa einzigartig. 1993 wurde die Schule unter dem Namen „Serpent – die Rock-, Pop-, und Jazzschule für Frauen“ in Zürich eröffnet. Ruth Bieri war anschliessend noch viele Jahre im Vereinsvorstand aktiv.
Der Serpentverein hat eine bewegte Geschichte. Bereits 2000 stand die Schule zum ersten Mal vor dem Aus. Der Mietvertrag für die Schulräume wurde gekündigt. Neue bezahlbare Räume in der Stadt Zürich zu finden war aussichtslos. Der Schulbetrieb wurde eingestellt und eine Projektgruppe erarbeitete ein neues Konzept mit dezentralem Einzelunterricht in den privaten Ateliers der Lehrerinnen. 2001 konnte der Schulbetrieb wiederaufgenommen werden. 2002 wandelte sich die Schule in das Musikerinnenkollektiv „women in music“. Highlights in der Geschichte sind drei „women in music-Festivals“ und natürlich der Gleichstellungspreis der Stadt Zürich 2007.

Frauen können mehr als unter der Dusche singen. Sie wollen auf die Pauke hauen und die Gitarren heulen lassen. Nach diesem Motto verfolgte der Serpentverein all die Jahre seine Ziele. Herzstück des Vereins ist die Frauenmusikschule Women in Music. Besonders die Förderung von Instrumentalistinnen liegt dem Verein am Herzen, den diese sind in der hiesigen Musikszene immer noch in der Minderheit. Ein weiteres Projekt ist die Sichtbar, eine Plattform, an der sich die Musikerinnen vor Publikum erproben können.

Im 2015 endet die lebhafte Geschichte des Serpentvereins. Die Ziele sind noch nicht erreicht, aber das Geld ist zu knapp um den Verein in dieser Form und Grösse weiter zu führen. Die Musikerinnen des Musikerinnenkollektivs „women in music“ bieten allerdings weiterhin Musikunterricht an. Sie betreiben die Webseite von Women in Music in einer light Form weiter. Möglich ist, dass auch die Sichtbar in einer neuen Form weiterexistieren wird. Wer weiss, vielleicht entsteht eines Tages der Nachfolgeverein des Serpentvereins. Es wäre schön, wenn junge innovative Musikerinnen mit neuen Ideen und Projekten den Gedanken der Frauenförderung in der Musikwelt weitertragen.

Wir danken allen, die an unsere Ziele geglaubt haben, mit uns ein Stück Weg gegangen sind, sich für unsere Anliegen engagiert haben. Speziellen Dank geht an die Stadt Zürich, die den Serpentverein auch im letzten Jahr noch mit einem Beitrag unterstützt hat und jetzt die Akten ins Stadtarchiv aufnimmt. Der Serpentverein wird somit ein Stück Stadtgeschichte. Das freut uns, trotz aller Wehmut.

Text von Barbara Haag, Vorstandsfrau Serpentverein 2012 bis 2015

Angaben zu verwandtem Material

Veröffentlichungen:Zürcher Frauenzentrale (Hg.): Bulletin 02/11. Das Mitgliedermagazin der Zürcher Frauenzentrale, S. 13
 

Dateien

Dateien:
 

Benutzung

Schutzfristende:31.12.2045
Erforderliche Bewilligung:Archivar/-in
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:gemäss gesetzlichen Vorgaben
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://amsquery.stadt-zuerich.ch/detail.aspx?ID=438088
 
Startseite|Anmelden|de en fr
Online Archivkatalog des Stadtarchivs Zürich